Nach dem Ausstieg ihres Sängers “Charlie Huhn” (ex-Ted Nugent) 1988, suchte die Band Victory mittels Anzeige nach einem neuen geeigneten Shouter. Neben zahlreichen Bewerbungen für diesen frei gewordenen Job als Frontman, richtete ein Manager aus New York, der Ted kannte und mochte und von Victory’s Problem wusste, die Aufmerksamkeit der Band auf Ted Bullet, der damals gerade mit seiner eigenen Band „Thrillz“ in einigen Bars in New York und New England  auftrat. Schon bald bekam Ted einen Anruf vom Victory Management aus Florida und wurde direkt gefragt, ob er es vielleicht einfach mal mit der Band Victory in Deutschland versuchten wolle. Obwohl Ted zuvor noch nie etwas von dieser Band gehört hatte, dachte er sich „warum nicht, falls es nicht klappen sollte, mache ich halt einen zweiwöchigen Urlaub in Deutschland“, wo er bisher auch noch nie gewesen war. Ende April ’88 war es dann soweit: Ted kam nach Deutschland, um sich bei Victory vorzustellen.

Doch leider musste man schon sehr bald feststellen, dass die Stimme von Ted nicht so richtig für das Material von Victory geeignet war, und auch passte er so gar nicht in deren Konzept hinein. Doch Dank des Angebotes von Victory’s Basser „Peter Knorn“ (Fargo-Pedder), für einige Zeit in seinem Apartment zu wohnen, konnte Ted zwei Wochen in Deutschland bleiben, um sich selbst noch einmal umzusehen und andere Bands abzuchecken. Doch war Ted hinsichtlich der Suche nach Musikern, um eventuell eine eigene Band zu gründen, nicht sehr erfolgreich. In einer Bar traf er schließlich auf „Henny Wolter“, man betrank sich (natürlich!), während man sich über Musik und Bands unterhielt, und einigte sich schließlich für eine Jam-Session am nächsten Tag im Übungsraum von Henny & Ole.

Henny Wolter, Ole Hempleman und Alex Scotti kannten sich bereits seit 10 Jahren. Jeder von ihnen hatte ab und zu in verschiedenen Bands gespielt. Eigentlich wollte man schon immer mal gerne zusammenspielen, doch da jeder von ihnen immer in anderen Bands aktiv war, wurde vorerst nie etwas daraus. Erst im Mai ’88, als sich jeder von seiner damaligen Band entweder getrennt hatte oder gefeuert wurde, kam man endlich zusammen und gründete eine Band. Allerdings wollte Alex zuvor erst noch ein paar andere Pläne verfolgen, so schlossen sich zunächst nur Henny und Ole zusammen, bis Henny dann letztendlich auf Ted Bullet traf…

Die darauffolgenden Tage im Übungsraum verliefen großartig. Nicht nur, dass sich Henny, Ole und Ted untereinander prima verstanden, man teilte auch den gleichen Musikstil, die gleiche Musikrichtung und sogar die gleichen musikalischen Einflüsse aus den 70ern. Besser hätten die Voraussetzungen für einen Zusammenschluss nicht sein können!

Mehrere Sessions folgten, und da das Trio noch immer keinen Drummer hatte, wurde „Fritz Randow“ (Drummer von Victory) gefragt, ob er ihnen solange aushelfen könne. Fritz sagte zu, man spielte sogar einmal live zusammen, doch dann ging Victory in die Vorproduktion ihres Albums „Culture Killed The Native“ (inzwischen hatte man in dem 21-jährigen Spanier „Fernando Garcia“ den neuen Victory-Shouter gefunden) und die Sache mit Fritz an den Drums hatte sich erledigt.

Nach langem Suchen und Umhören traf man schließlich wieder auf „Alex Scotti“, der durch seine Mitwirkung bei „Amazone“ dann auch gleich schon einige Tour-Erfahrungen mitbrachte. Mit seinem Einstieg im August ´88, war die Band dann komplett. Was jetzt noch fehlte war ein „vernünftiger“ Bandname…! Neben einiger doch recht unmöglicher und fragwürdiger Vorschläge, einigte man sich schließlich auf Teds Vorschlag, die Band vorerst „Thunderhead“ zu nennen. Der Drummer von Teds alter Band spielte einmal in einer Band, die den gleichen Namen trug.

Behind the 8 BallMit dem Einstieg von Alex ging es für T-HEAD dann auch gleich richtig los. Neben einiger neu geschriebener und einstudierter Stücke, wurde hier aber auch einfach das meiste von Teds Songmaterial übernommen, überarbeitet oder in die neu geschriebenen Stücke mit eingebaut, sodass ein erstes Demo entstand, was man an verschiedene Plattenfirmen verschicken konnte. Neben einiger ernst gemeinter Angebote von verschiedenen Plattenfirmen im Nov. ’88 , unterschrieb Thunderhead um Neujahr ’89 herum schließlich den Deal mit Intercord. Und bereits im Februar ’89 wurde ihr Debüt-Album „Behind The Eight-Ball“ aufgenommen und …

     „…in nur 12 Tagen war das Album fertig,“ erzählt Henny. „Alles musste damals ganz schnell gehen. Wir hatten uns wenig Gedanken darüber machen können, welcher Part geil ist und welcher nicht; es wurde einfach aufgenommen.“

Da es ihr allererstes Album war, baten sie „Will Reid Dick“ ins Studio (der u.a. schon bei Thin Lizzy und Saxon mit produzierte). Will war genau der richtige für diesen Job. Eigentlich sollte er nur als Engineer fungieren, ist dann aber ganz automatisch in eine Art Co-Producer-Rolle hineingeschlüpft.

Behind The Eight-Ball“ wurde zum überraschenden Erfolg aller und verkaufte sich gleich 30000 Mal. Der Sound, den Thunderhead mit „Eight-Ball“ in Deutschlands Rockszene einführte, war neu. Dass eine Band aus dem eher beschaulichen Hannover über das Leben auf der Straße, in der Großstadt oder über Drogen sang, gab es vorher noch nie. Neu war auch, dass die Jungs wussten, wovon sie sprachen, und das räumte ihnen allerorts auch jede Menge Streetcredibility ein.

Die guten Verkaufszahlen von „Eight-Ball“ brachten Thunderhead neben einer Support-Tour mit Uriah Heep und Victory auch eine England-Tour im Vorprogramm von Motörhead ein.

1990 wurde ihr zweites Album „Busted At The Border“ veröffentlicht und auch hier wurde die mit „Eight-Ball“ eingeschlagene Stilrichtung konsequent beibehalten. Doch leider erreichte „Busted“ nicht die hochgesteckten Erwartungen, die ihr Debütalbum geweckt hatte, was sich auch prompt auf die Verkaufszahlen auswirkte, denn die beliefen sich auf nur ca. 10000 Stück.

     „Das lag zum Teil sicherlich daran, dass das Songmaterial – auch aus unserer Sicht – bei weitem nicht so stark wie auf der „Eight-Ball“ war,“ erzählt Henny, „und zum anderem lag es auch an der Plattenfirma. Wir mussten uns den Vorwurf gefallen lassen, etwas zu viel Melodie und zu wenig aggressive Gitarrenparts in die Songs eingebaut zu haben, sodass unsere eigentliche Stärke, nämlich Intensität und Power, nicht voll zum Tragen kam. Allerdings machte auch die Plattenfirma einige Fehler, denn der Vertrieb und die Promotionarbeiten für das zweite Album waren wirklich nicht besonders gut organisiert.“

Das war aber leider noch nicht alles.

Für das „Busted“ Album wurde Produzent „Tony Platt“ engagiert (hat u.a. auch mit „MOTÖRHEAD“, „AC/DC“ und „CHEAP TRICK“ zusammengearbeitet), doch war es reiner Zufall, dass man gerade auf ihn stieß. Man hatte eigentlich einen ganz anderen Producer im Auge gehabt, der aber zu der Zeit leider schon mit einer anderen Band beschäftigt war. Tony arbeitete in der gleichen Agentur, und nachdem er sich das Demo Tape von T-HEAD anhörte, kam er auf die Band zu und bot sich als Produzent an. T-HEAD kam das sehr recht, denn das damalige Management („BIG BEAT“-Management) und die Plattenfirma hatten den Wunsch geäußert, die Platte komplett produzieren zu lassen.

Alles schön und gut, doch als man dann zusammen ins Studio ging, um mit den Aufnahmen zu beginnen, musste man leider feststellen, dass mit besagtem Producer Tony überhaupt nicht so recht klarzukommen war, denn … „wir haben uns immer gestritten, erklärt uns Henny. „Und das ewige Herumdoktern an den Parts war zum Schluss so schlimm, dass schon das ganze Produkt darunter gelitten hatte. Letztendlich lag der Fehler bei Tony, doch muss man auch sagen, wären wir damals ein bisschen erfahrener und selbstbewusster gewesen, dann hätten wir gleich gesagt: ’sofort aufhören und noch mal von vorne anfangen!‘ Nur, als wir endlich abcheckten, was lief, war schon die Hälfte des Geldes vorproduziert, und Tony hatte auch schon seinen Vorschuss bekommen. So gab es für uns nur zwei Möglichkeiten: die Platte entweder fertig zu stellen oder gar keine zu machen, worauf wir uns dann aber dachten: ‚Scheiß drauf, machen wir sie eben fertig. Wird schon irgendwie werden.‘

Tony mag produktionstechnisch ja für viele Bands ein idealer Partner sein. Thunderhead hingegen ist aber eine Band, die ganz genau weiß, was sie will, und man kann ihr auch nicht so einfach sagen, was sie wie und wo umzuarrangieren hat! Wer wäre da nicht frustriert, wenn man ein Demo aufnimmt, Pre-Productions macht, sich selbst produziert und das alles dann viel, viel besser klingt als die Platte!?

     Henny: „Es hat uns 60000,-DM gekostet, um sich von so’nem englischen Dödel alles verbieten zu lassen!“

Kurz bevor man mit dem Abmischen fertig war, bekam T-HEAD aus England dann auch noch die Nachricht, dass ihr Label Legacy genauso „fertig“ war…

Das war’s dann! Damit war T-HEAD an einem Tag ihren Deal in Amerika, Japan und England los! Die Platte kam zwei Monate zu spät und nur eine Woche vor Tourbeginn heraus. – Fazit: keiner kannte die Platte, keiner kaufte sie und keiner kam zur Tour!

Dennoch, „Busted“ ist ein gelungenes Werk mit schnellen Riffs und sehr ausdrucksvollen und einfühlsamen Lyrics. Gelungen auch der Versuch einer ersten Cover-Version des speziell dafür ausgesuchten „Chicago“-Klassikers „25or6to4„, dem man damit nicht nur einen neuen Klang, sondern auch einen neuen Namen gab. Dieser Song wurde dann allerdings gegen den Willen der Band als Single und Video ausgekoppelt.

     Henny: „Auf unserer Pre-Production kam der Song richtig gut rüber. „Chicago“ haben diesen Song mit Bläsern aufgenommen, und wir haben das nur mit Gitarren gemacht; das ist der Gag an dem Ding! – Wir fanden den Titel gut für unsere Platte, die Singleauskopplung davon war jedoch eine Idee der Plattenfirma. „25or6to4“ ist zwar gut, war aber nur mehr so eine Art Experiment. Schwer kommerziell, deshalb hat die Plattenfirma ihn wohl auch ausgesucht.“

Falls ihr euch jemals gefragt haben solltet, warum dieser Song von T-HEAD niemals live gespielt wurde, der Grund dafür ist sehr einfach: das gute Stück wurde mit 12 Gitarren aufgenommen!

Wie schon erwähnt, lief die darauffolgende erstmalige Headliner-Tour für T-HEAD – u.a. mit „Marshall Law“ als Supporter – mehr schlecht als recht.

Überhaupt schien es, als hätte T-Head in diesem Jahr immer nur Pech. Wahrscheinlich hätten viele auch schon längst das Handtuch geworfen, jedoch nicht so T-Head! Gerade diese schlechten Erfahrungen und die harte Zeit haben die Band nur noch mehr zusammengeschweißt. Nie kam ihnen der Gedanke, die Band vielleicht aufzulösen oder einen Line-Up-Wechsel vorzunehmen. – Im Gegenteil! Man war sich einig darüber, aktiv zu bleiben und es allen Leuten, die T-HEAD aufgrund der schlechten Verkaufszahlen von „Busted“, schon wieder abgeschrieben hatten, mit der nächsten Scheibe zu zeigen, wie ernst es ihnen mit T-HEAD sein würde.

Na, und das ist ihnen ja dann auch wahrhaftig gelungen…!

Mit dem Release von „Crime Pays„, 1991, war für T-HEAD dann auch endlich der schon längst verdiente Durchbruch erreicht. Dem Songmaterial ist auch die ganze aufgestaute Wut über vorausgegangene Frustsituationen deutlich anzuhören. Diesmal hatten Ted, Henny, Ole und Alex beschlossen, alles selbst in die Hand zu nehmen – trotz des anfänglichen Widerstandes von der Plattenfirma.

     „Zuerst kamen die schon wieder mit ein paar Vorschlägen an, erklärt Alex, „doch haben wir ihnen ganz klipp und klar gesagt, dass wir es diesmal ganz allein durchziehen wollen.

Zusammen mit dem Toningenieur „Chris Heil“ wurde „Crime Pays“ dann auch von Alex produziert. Alex, der ja schon bei vielen Projekten reichlich Erfahrungen sammeln konnte, wusste schließlich am besten, was zu tun war, T-HEADs Stärken voll herauszubringen! Damit ist es T-HEAD auch erstmals gelungen, das ganze Live-Feeling, die Power und Energie sowie Härte und Aggressivität auch auf Platte zu bannen.

Crime Pays“ wurde aus der Ich-Perspektive gesungen und das Foto auf dem Front-Cover dieses Albums ist echt. Es wurde von einem Fotografen aufgenommen, der die New Yorker Polizei 2 Jahre lang bei ihrer Arbeit begleitet hat und später darüber u.a. auch ein Bildband veröffentlichte. T-HEAD hatte lange und verzweifelt nach einer passenden Idee für das Front-Cover Foto gesucht, bis ihnen dann schließlich das Material dieses Fotografen in die Hände fiel. Letztendlich fand man seine Archivbilder besser als jedes andere gestellte Material.

Die Idee zum Backcover hatte ich selbst (Tina Mönke), allerdings in gezeichneter Version. Diese wurde nur leider von der Plattenfirma abgelehnt, obwohl die Band selbst die Idee und meine Zeichnung dazu richtig gut und passend fand. Letztendlich wurde die Idee dann aber von der Plattenfirma mit einem gestellten Foto als „Backcover Concept“ übernommen…

     Henny: „CRIME PAYS befasst sich mit der Paradoxie jener Leute, die nach diesem Grundsatz leben und immer wieder Probleme damit haben.“

Anfang des Jahres ’91 wurde das „Big Beat Management“ von der „Pox Rock Agency“ abgelöst, sodass von nun an „Beaker Pox“ für die geschäftlichen Belange der Band zuständig wurde. Zusammen mit ihm wurde ein 42-tägiger Produktionsplan für „Crime Pays“ ausgetüftelt, über deren Einhaltung besagter Neu-Manager auch stets wachte, wie die berühmte Glucke über ihre Küken.

Die darauffolgenden zwei Monate verbrachte die Band mit letzten Aufnahmen und Abmischen im „Horus Sound Studio“. Gegen Ende musste man schon wieder mit Problemen kämpfen als nämlich sämtliches Studioequipment eins nach dem anderen plötzlich seinen Geist aufgab. Doch ließ sich T-HEAD davon nicht entmutigen, sondern überlegte nach einer Möglichkeit, ihre Arbeit fortzusetzen.

Ende Juli ’91 waren alle Arbeiten erledigt und „Crime Pays“ wurde sämtlichen dazu eingeladenen Journalisten auf einer Listening-Party in Hannover vorgestellt. Diesmal sollte das Album weltweit veröffentlicht werden, worauf man in Japan auch gleich ein so großes Interesse an T-HEAD zeigte, dass die Band dem verlockenden Angebot, für eine Promo-Tour nach Japan zu fliegen, einfach nicht widerstehen konnte. Doch vorher war natürlich erst einmal eine Tour in Deutschland mit „Gamma Ray“ angesagt.

Nach einer erfolgreichen Deutschland-Tour mit Gamma Ray flogen Ted & Henny am 03.12.1991 für eine 10-tägige Promo-Tour nach Japan.

Auch wenn die Jungs ihren ersten Aufenthalt in Japan nicht so ganz genießen konnten, denn man hatte ungefähr so an die 22 Interviews jeden Tag, verlief diese Promotion-Tour so erfolgreich, dass schon für März 1992 eine 7-tägige Tour durch Japan geplant wurde. Die Band besuchte Nagoya (24.03.), Osaka (25.03.) und Tokyo (27./ 28.03.).

Wieder zurück in Deutschland und nach drei Wochen Erholung von „Sushi“, „Sake“ und „Jet Lag“, war man vom 23.04. – 21.05. auch schon wieder „on the road again“ für eine zweite Deutschland-Tour, diesmal mit Crossroads als Co-Headliner.

Nachdem diese Tour dann auch vorbei war,  begab sich die Band auf wohlverdiente Urlaubsreise und kehrte mit jeder Menge neuer Ideen für ihr viertes Album „Killing With Style“ zurück. Man arbeite hart und fortwährend an neuem Songmaterial und konnte schon im Nov./ Dez. ’92 ein erstes Demo vorweisen.

Vorher allerdings trennte man sich noch von derzeitiger Plattenfirma Intercord…

     Henny: „Wir wurden da nie ernst genommen. Wir haben dort fast schon jeden Tag angerufen und uns beschwert, doch man sagte uns immer, dass der für uns zuständige Mann in Urlaub sei. Das hat uns genervt und so sind wir schließlich immer alle mit Beaker zusammen persönlich dorthin gefahren.“

Bevor „Crime Pays“ überhaupt produziert wurde, dachte die Band bereits daran, sich von Intercord zu trennen, nur ging das nicht so einfach wegen des Vertrages, den sie damals unterschrieben hatten…

     Henny: „Wir hatten einen Vertrag über 5 Platten, was für uns 5 Jahre bedeutete, denn bisher haben wir ja immer eine Platte pro Jahr produziert. Obwohl wir damals einige andere Angebote von verschieden Plattenfirmen be­kommen hatten, das Angebot von Intercord war halt am besten. Es war kein Fehler damals zu unter­schreiben – der einzige Fehler war nur, für so lange zu unterschreiben.

Mit der Zeit musste man sich auch häufiger über Dinge ärgern, die so eigentlich nicht hätten passieren sollen und dürfen. Fotos, die ohne Einverständnis der Band einfach veröffentlicht wurden oder auch Druckfehler (deutlich bei der „Crime Pays“ zu sehen), waren nur ein kleiner Teil vom Ganzen. Der andere Teil bestand aus der unzureichenden Promotion und dem grundsätzlichen Mangel an nötiger Werbung für die Band, für neue Alben, Konzerte, Touren usw. Mit all diesen „kleinen“ Ärgernissen sowie auch mit den ganz normalen Dingen, die hier einfach nicht funktionierten, war jedem klar, dass es so einfach nicht weitergehen konnte und auch nicht durfte!

     Henny: „Wir sind zusammen zu Intercord gefahren, um einige Sachen ins rechte Licht zu rücken, und auch, um etwas näher zusammenzukommen. – Doch das Gegenteil ist passiert.“

Am Ende kam es dann zum großen Knall und T-HEAD kündigte ihren Ausstieg an. Den Leuten dort wurde unmissverständlich klar gemacht, wie wenig Wert man noch auf jegliche Zusammenarbeit und sonstige geschäftliche Verbindungen legen würde. Und damit war das Thema Intercord für alle dann auch endgültig erledigt!

Doch zu feiern hatten T-HEAD nichts, denn die Plattenfirma ließ sich das nicht so einfach gefallen. Und ihre Reaktion darauf war dann auch dementsprechend, denn um im guten Licht dazustehen…

     „…hatte unser damaliger Geschäftsführer erstmal ei­nen Rundruf bei sämtlichen Magazinen gestartet,“ erklärt Henny, „und ganz cool er­zählt, er hätte uns gedroppt“

Laut Angaben von Intercord soll die Band angeblich zu stressig gewesen sein, und die Verkaufszahlen ihrer drei Alben wären auch nicht gerade das gewesen, was man sich so vorgestellt hätte. Natürlich war alles gelogen, dennoch war T-HEAD seit dem 01.08.92 offiziell nicht mehr mit der Intercord verbunden.

Gleichzeitig begann für T-HEAD damit aber auch eine der härtesten Zeiten über­haupt, denn Intercord stellte plötzlich hohe finanzielle Forderun­gen an die Band. Und wieder einmal wurde man schwer enttäuscht, denn…

     „…wir sind durch Sony Music dazu ermutigt worden, der Intercord ‚Goodbye zu sagen‘,“ erzählt Henny. „Die zeigten ein ziemlich großes Interesse an uns und meinten, wenn wir uns bei Intercord verabschieden würden, könnten wir gleich bei ihnen unterschrei­ben. Tja, dem war aber nicht so, denn als wir einen Tag später dort anriefen, um ihnen zu sagen, dass wir bei der Intercord abgehauen sind, hieß es plötzlich: ‚ja, nun, hmm‘ und ‚wir könnten dann ja mal darüber nachdenken‘ und sowas. Letztendlich ist der Deal natürlich nicht zustande gekommen.“

Auch andere Plattenfirmen, die zuvor ein reges Interesse an T-Head gezeigt hatten, wur­den z.B. auch dadurch abgeschreckt, als da gewaltige Summen für den Backing-Kata­log der Band verlangt wurden. Und dann, meint Henny…

     …“hat sich die Interessenlage der Industrie plötzlich arg zu unseren Ungunsten verschoben. Niemand von uns hatte damit gerechnet, so lange ohne Deal dazustehen. Wir hatten schon die ersten neuen Songs fertig und spielten mit dem Gedanken ein Live-Album herauszubringen – tja, und dann standen wir da: ohne Plattendeal. Es war einfach frustrierend, denn jeder von uns investiert in diese Band so viel Zeit, Geld und Energie…!“

In den darauffolgenden Monaten arbeitete man zuerst noch unter dem ganzen Frust. Jeder machte sich so seine eigenen Gedanken über die ungünstigen Verhältnisse und darüber, was die Zukunft wohl bringen mag. Was die Band aber in solchen Phasen schließlich zusammenhält, ist, wie Henny erklärte,

     …“die Angst davor, das Handtuch werfen zu müssen. – Keiner hat sich getraut, den Anfang zu machen.“

Schließlich wendete sich das Blatt, als man um Nov./ Dez. 1992 herum von GUN Records einen ernst gemeinten Vertrag angeboten bekam und sich damit etwas näher beschäftigte. Zwar hatte man damals schon angefangen mit GUN etwas zu verhandeln, doch war man sich noch nicht so sicher, ob das etwas werden könnte.

     Henny: „Dann haben wir uns aber überlegt, dass wir in so einer kleinen Firma natürlich nicht diese Probleme wie vorher haben würden. Und jetzt rufen wir beim Chef an, und der ist dann auch für uns zu sprechen. Wir sind da keine Katalog­nummer oder dergleichen. Allerdings ist diese Firma so klein, dass alles, was die bei uns reinstecken, richtig weh tut!“

Unter dem Arbeitstitel „Young & Useless“ (wurde erst etwas später in „Killing With Style“ umbenannt) arbeitete T-HEAD in den darauffolgenden Wochen weiterhin fleißig an neuen Songs. Das komplette Demo zur neuen Scheibe war bereits fertig, als Anfang Mai ’93 dann schließlich und endlich auch der Deal mit GUN Records abgeschlossen wurde. – The GUN got loaded!

Wieder zuversichtlich und optimistisch sah man der Zusammenarbeit mit GUN entgegen, die daraufhin auch sofort zur ihrer ersten Tat schritt und vom neuen Material die Songs „Young & Useless“ und „Down In Desperation“ im Wittener „Mohrmann Studio“ aufnehmen ließ. Das Resultat davon fand bei GUN sehr großen Anklang, besonders beim big Boss, Wolle Funk, und man beschloss diese Aufnahmen für die anstehende Promotionarbeit zu verwenden.

Von Mitte bis Ende Mai schlossen sich T-HEAD dann in das Gelsenkirchener R.A.S.H.-Studio ein, um dort die Drum- und Bassparts von 14 neuen Songs aufzunehmen.

Im Frida Park Studio in Hannover, wurden die „Overdubs“ gemacht, also guitars und vocals inkl. backing vocals mit eingespielt und aufgenommen. Für das Abmischen der fertigen Aufnahmen charterte man wieder das altbekannte „Horus Sound Studio“.

Am 04.07.93 wurde dann wieder groß zu einer Listening-Party eingeladen, diesmal von „Killing With Style“. Und jeder bekannte oder unbekannte Musikjournalist war sich darüber einig, dass es Alex Scotti diesmal gelungen war, die Qualität und Power des Live-Sounds auch aufs Album zu bannen. Nur zwei Tage später machte sich T-HEAD nach Hamburg auf, um dort das Mastering der neuen Scheibe sowie eine 4-Song Promo CD zu beenden.

Kurz vor Ende Juli, am 23.07.93, gab es für Ted und Henny ein wichtiges Treffen mit BMG Ariola in München, wo sie angeblich in „Anzug und Krawatte“ ( !!! ) einige ihrer neuen Songs auf Akustik-Gitarren den Oberbossen vorzuspielen hatten. Sie müssen recht überzeugend gewesen sein, denn T-HEAD bekam von den Leuten neue Instrumente gesponsort!

Aus München kamen Ted, Henny und Beaker auch am 29.07.93 nach Berlin eingeflogen, um hier den Videoclip „Young & Useless“ zu drehen. (Ole und Alex trafen mit der Crew und den Instrumenten per PKW aus Hannover ein). Der Dreh dauerte 3 Tage, und es war wirklich hochinteressant dabei zuzusehen und dann zu realisieren, wie aufwendig und mühselig ein 3:36 min. Video sein kann!!

Am 1. Tag war man vorerst nur mit dem Aufbau des Equipments und der Ausleuchtung des Saales beschäftigt.

Am 2. Tag vormittags wurden dann die ersten Shots der Band komplett und jedes einzelnen Bandmitgliedes gemacht.

Ab 17:00 Uhr wurde dann auch das Publikum eingelassen, um ihren Part im Video zu spielen. Ganze 5 Std. lang mussten die ca. 50 freiwilligen Statisten bangen, rocken und alles geben!

Gegen 22:00 Uhr waren sie dann alle erlöst und durften auch endlich das erste Bier des Tages zu sich nehmen. Zusätzlich oder eher als Überraschung, gab es von „Beaker“ für alle dazu noch eine der seltenen shaped 4-Song Promotion CDs von T-HEAD, die die Band natürlich auch für jeden noch persönlich signierte.

Am 3. Tag wurden dann die ganzen Nah- und Soloaufnahmen jedes Einzelnen gemacht, und schließlich wurde am Ende nochmals die Band komplett gefilmt. Gleichzeitig wurden die Szenen mit dem Killer und dem Gewehr gedreht. T-HEAD war schon wieder auf dem Heimweg nach Hannover, als die Szenen vom Gewehrschuss und zu guter Letzt noch das Intro zum Video gefilmt wurde.

Gegen 23:30 waren dann auch wirklich alle Szenen im Kasten und gleich am nächsten Tag gingen alle 8 Filmrollen in das Schneidestudio. Es dauerte alles in allem nur ca. 2 Tage, bis das Video fertig geschnitten und vorführbereit war. 

Zeitgleich mit dem Videodreh suchten die „Bosse“ (GUN) nach einem guten Tourpackage, um T-HEAD in einem größeren Rahmen zu präsentieren. Anfangs dachte man da an „Accept“, doch letztendlich war es „Saxon“, mit der die Band dann auf Tour gehen sollte. Besonders für Ted Bullet, der ziemlich aufgeregt dieser Tour entgegenfieberte, war „Saxon“ der ideale Tour-Partner. Die Zeit bis zum Tourbeginn wurde für diverse Akustikgigs, Interviews und Autograph-Sessions in Deutschlands Plattenläden wie z.B. WOM oder Saturn gegen Mittag genutzt, aber auch in kleinen Clubs und Cafés am Abend.

Vom 20.-22.08. lief in Köln die POP COMM an, bei der T-HEAD nunmehr hochoffiziell ihr neues Album „Killing With Style“ mit einer gut gelungenen Release-Party dem begeisterten Publikum im „Luxor“ vorstellte.

Dann ging es endlich mit Saxon auf Tour…

Vom 26.09. bis 23.10.93 eroberten beide Bands zusammen sämtliche Hallen und Clubs in Deutschland. Obwohl Saxon anfangs noch sehr distanziert gegenüber T-HEAD war, so schlug sich ihre anfängliche Abneigung während der Tour doch in wahre Liebe um, denn am Ende wollte man T-HEAD gar nicht mehr gehen lassen. Am letzten Tourtag standen beide Bands sogar noch zusammen auf der Bühne und spielten dem begeisterten Publikum zum Abschluss einen der zahlreichen Saxon-Klassiker vor.

Das Jahr ’94 begann für T-Head mit einer Live-Show im „Glocksee“, Hannover, nicht nur als Warm-up Show für Japan, sondern auch, um hier das allererste Live-Album entstehen zu lassen. Dazu eingeladen waren insbesondere alle aktiven T-Head Fans, denn hier galt das Motto: „wer laut genug schreien und brüllen kann, is uff Pladde“! Trotz anfänglicher technischer Probleme ging alles glatt über die Bühne, so dass sich die Band gleich am nächsten Tag im Frida Park Studio einfand, um die gesamten Aufnahmen abzumischen.

Die Singleauskopplung von „Movin’ On“ wurde im Januar auch erstmals in den USA veröffentlicht. Im Februar stand dann auch das komplette „Killeralbum“ drüben in den Plattenläden.

Zusammen mit „Rage“ machte sich die Band am 24.01. wieder für eine Tour nach Japan auf, um dort 6 Gigs in den bereits seit Nov./Dez. ’93 ausverkauften Hallen zu absolvieren. Vom 27. – 29.01. spielten sie in Tokyo, am 30.01. in Osaka, am 01.02. in Nagoya und nochmals in Osaka am 02.02.94.

Im April ’94 wurde dann endlich das Live-Album „Classic Killers – live“ released und jeder, der diese Scheibe bereits mit Ungeduld erwartet hatte, wurde von der Qualität dieser Scheibe auch nicht enttäuscht. Durch das hauptsächliche Belassen des ganzen Konzertmitschnittes in seiner Rohfassung, ist es T-Head gelungen, eines ihrer zahlreichen und eindrucksvollen live shows authentisch auf CD wiederzugeben.

     Henny: „Außerdem wurde nur diese eine Show verwandt, d.h. man bekommt nicht den Zusammenschnitt mehrerer Shows geboten, sondern dieses eine zusammenhängende Konzert.“

Die Songauswahl für das Album ging natürlich nicht ohne Kompromisse von statten. Eine Umfrage nach den besten und beliebtesten T-Head Songs ergab, dass sich die Fave-Liste der Japaner völlig von den Faves der Deutschen unterschied.

     Henny: „Crime Pays“ verkaufte sich in Japan besser als in Deutschland und so wollten die Japaner natürlich auch einige Songs davon auf dem Live-Album haben. Ich denke aber doch, dass wir es gut gelöst haben. Obwohl wir bereits bergeweise Beschwerdebriefe von Fans bekommen haben und einzelne Journalisten das Album mit den Worten rezensierten, das Album sei ja ganz gut, aber mit dem und dem Track wäre es noch besser gewesen…“

Vom 27.05. bis zum 01.06. startete T-Head nochmals eine Kurz-Tour durch Deutschland, diesmal zusammen mit dem Schwedenquintett „Mental Hippie Blood“ als Support.

Gleich im Anschluss ging es für T-Head vom 02.06. – 06.06. noch auf einige Festivals mit Accept, Vicious Rumors, Kreator, Axxis und den Overdose Kids. Leider waren hierbei die Wetterverhältnisse recht ungünstig mit heftigen Stürmen und dicken Hagelkörnern. Je nachdem, wie die Wettervorhersage lautete, ließ der Veranstalter dann aus Sicherheitsgründen das ein oder andere Konzert früher starten oder halt etwas verkürzen, um noch rechtzeitig aller Sturm- und Hagelböen auszuweichen.

Groß angepriesen als „Einziger Gig in NRW“ wurde angeblich die Show für T-Head im „Cult“ in Arnsberg-Neheim am 14.08.94. Einziges Problem war nur, dass die meisten von den wenigen Leuten, die dort auftauchten, von dieser Show nur durch Hörensagen erfuhren. Dennoch, die Show lief fantastisch, die Stimmung war hervorragend und die Band einfach überwältigend! Neben einigen Vertretern bekannter Musikmagazine waren auch einige Musiker anwesend, wie z.B. RAGE in fast kompletter Formation.

Im September rief das mehr oder weniger bekannte Musikgeschäft „P.P.C.“ in Hannover, anlässlich ihres 10. Jahrestages zu einer großen Jubiläumsfeier im „Capitol“ auf. Neben T-Head sollten die Bands „Remain In Silence“, „Backstreet“ und „Spice“ (neueste Neuentdeckung der „Pox Rock Agency“!) für einen bunten Abend, ausgelassene Stimmung und noch mehr Unterhaltung sorgen.

Leider gab es auch hier zu Beginn wieder einige Aufregung aufgrund arger Differenzen zwischen T-Head und ihrem Management. Während T-Head hier nur als zweite Band und somit als Support präsentiert wurde, sollte die neue Band „Spice“ diesen Act als Headliner genießen!?! Das war auf jeden Fall nicht sehr respektvoll T-Head gegenüber! Nur aus diesem Grund ging die Band dann auch mit 40 Minuten Verspätung auf die Bühne. – Es war somit alles Absicht!

Geplant war eigentlich, noch in diesem Jahr zwei Alben herauszubringen: das erste mit schnellen Stücken um Okt./Nov. und das zweite um die Weihnachtszeit herum nur mit Balladen, welches neben den alten Balladen auch einige neue Stücke enthalten sollte. G.U.N. hatte dann aber den Wunsch geäußert, die Alben in Amerika aufnehmen zu lassen mit dem Hintergedanken, dass dort für T-Head auch gleichzeitig ein bisschen Promotion gemacht wird, um so endlich auch in den USA den Bekanntheitsgrad der Band zu erweitern.

Voraussetzung dafür war die Unterstützung eines amerikanischen Produzenten, und man hatte da auch schon jemanden im Auge gehabt, nämlich „Paul O’Neill“, Producer des letzten „Savatage“-Albums. Es gelang GUN auch tatsächlich mit besagtem Producer einen Termin für den 06.10. zu vereinbaren.

Das Treffen mit dem Produzenten „Paul O’Neill“ am 06.10. verlief leider nicht so, wie man sich erhoffte, denn das Erste, was dieser Mensch vorhatte, war eines der neuen Stücke von T-Head umschreiben zu lassen. Auf so etwas reagierte die Band, wie jeder weiß, ganz besonders allergisch.

Ted sollte dann wohl eine Liste mit sämtlichen Namen amerikanischer Produzenten durchgehen und mal schauen, ob sich darunter nicht jemand befände, der für T-Head geeignet wäre, aber das war natürlich viel leichter gesagt als getan.

Das ganze Thema „Produzent“ und „Aufnahmen in Amerika“ wurde dann aber erst einmal wieder beiseite geschoben, und die neuen Alben sollten nun doch in Hannover aufgenommen werden.

So ging T-Head im März ’95 ins Studio, um zunächst das Album mit den schnellen Stücken, nämlich „Where You Told The Truth About Hell?”  aufzunehmen. Als Video ausgekoppelt wurde bei diesem Album das Stück „Snap“, welches vom gleichen Filmteam wie damals „Young & Useless“ und auch wieder in Berlin (Club Marquee) innerhalb von nur zwei Tagen abgedreht wurde.

Nach dem Release von „Where You Told The Truth About Hell?“ wurde  fast zeitglich das Balladen-Album in Angriff genommen. „The Ballads ’88 – ’95“ beinhaltet neben all den Balladen aus aller bisher veröffentlichten Alben der Band aber auch zwei neu geschriebene sowie zwei nachgespielte Stücke.

Danach ging es auf Deutschlandtour mit „Pink Cream 69“. Und im Januar 1996 ging es für T-Head noch einmal auf Japantour, wieder zusammen mit „Rage“ – geniales Packlage! Und genauso genial verlief auch wieder die gesamte Tour für beide Bands.

Dennoch, die Situation für T-Head verschlechterte sich zusehends. Hatte GUN-Records auch noch so sehr an die Band geglaubt, die Verkaufszahlen ihrer Alben waren eindeutig: viel zu wenig Absatz! Es blieb der Plattenfirma also gar nichts anderes übrig, als sich mit der Band und dem Management über die schlechten Verkaufszahlen auseinanderzusetzen. Letztendlich kam man überein, sich im gegenseitigen Einvernehmen voneinander zu lösen. Für die Band selbst war das ein schwerer Schlag, aber was hätten sie schon tun können!?!

Wieder ohne Plattendeal dazustehen, war heftig, aber da Japan noch immer sehr von T-Head angetan war, hoffte man auf einen Plattendeal mit ihnen. Es sah auch für T-Head ganz gut aus, bei BMG Japan unter Vertrag zu kommen, doch urplötzlich wendete sich auch dieses Blatt und der Deal kam leider nicht zustande.

Die Zeit, die danach kam, war für jeden T-Head mehr als nur heftig. Man hatte jede Menge Ausgaben, aber keine Einnahmen. Wer Glück hatte, nahm irgendeinen Job an, um sich selbst zumindest ein wenig über Wasser halten zu können. Aber das wenige Einkommen reichte natürlich nie.

Diese Situation war für jeden so schlimm und aussichtslos, dass schon bald auch der Kontakt untereinander gar nicht mehr richtig funktionierte. Persönliche Differenzen wurden immer öfter und immer heftiger ausgetragen und führten letztendlich auch dazu, dass sich die Band dann  trennte. Insbesondere aber als Ted Bullet 1996 nach England ging, um mit SOB ein Album aufzunehmen. 

Bisher waren die Jungs zwar immer „sehr gut im Hürden-Nehmen“ (O-Ton Henny), doch diese Hürde haben sie leider nicht mehr geschafft.

Dennoch hat es die Band geschafft, in der Musikszene Zeichen zu setzen, und so wird Thunderhead für uns alle immer ein Begriff und eine der beliebtesten Bands der 90er bleiben.

1999 – als jedes Bandmitglied bereits seine eigenen Wege eingeschlagen hatte – wurde durch BMG in Zusammenarbeit mit GUN Records das Album „The Whole Dacade“, eine Best of von Thunderhead inklusive Bonus Tracks veröffentlicht.

— Good things never last … but the memory lives on …!! —

Ted Bullet geht 1996 nach England, um dort mit zwei Ex-Saxon-Mitgliedern ein Album unter dem Namen „Son Of A Bitch“ aufzunehmen und zu veröffentlichen.

Henny Wolter spielt als Gastmusiker bei den hannoverschen Melodic-Rockern „Fair Warning“ ein Live-Album in Japan ein.

Ole Hemplemann gründet seine eigene Punkband „Amoc“ und Alex Scottieine Familie. 🙂 

Ende ’99 steigt Henny Wolter bei den Stuttgartern „Primal Fear“ ein und spielt dort die Alben „Nuclear Fire“ und „Black Sun“ ein.

Auch Ted Bullet, der nun in England lebt, veröffentlicht 1999 in Amerika noch einmal mit drei amerikanischen Musikern unter dem Namen „Thunderhead“ das Solo-Album „Ugly Side“. – Es ist somit KEIN Original T-Head Album!

2003 versuchten Ole Hemplemann und Henny Wolter zusammen mit Drummer Alex Scotti – später dann „Klaus Sperling“ – mit der Band „Donnerkopf“ an die Erfolge der 1990er Jahre anzuknüpfen und setzten dabei auf deutsche Texte. Es erschien das Album „Krachmaschine“ über „Teuton“.

Seit 2012 ist Henny Wolter mit Klaus Sperling und Claus „Oimel“ Larcher mit ihrer gemeinsam 2011 gegründeten Band NITROGODS“ sehr erfolgreich in D-Land, Frankreich und der Schweiz unterwegs.

Ole Hempelmann spielt bei „Dreamtide“ fungiert dann ab 2015 zunächst noch als Gastmusiker bei der Band Running Wild, wurde dann aber ab 2019 als offizielles Bandmitglied anerkannt.

Alex Scotti spielt noch einige Zeit in verschiedenen Bands, konzentriert sich dann aber auf eine zweite Karriere als Toningenieur und Video-Postproduktionsspezialist.